2020 ist für die Stiftung Kinderarche ein Jahr der besonderen Herausforderungen – aber es ist auch ein „Wunder-Jahr“. Als ob Streichung von öffentlichen Fördergeldern im Kontext von COVID-19 als Belastungsfaktor nicht schon reichte, brachte auch das Wetter die Mitarbeiter der Kinderarche Sankt Petersburg ins Schwitzen: Wir hatten bereits im Juni über einen Starkregen mit tennisballgroßen Hagelkörnern berichtet. Damals war aus Staunen schnell Schock und Schrecken geworden, weil das Wasser sich nicht nur auf den Straßen, sondern auf einmal auch im Keller der Kinderarche staute. Das Problem:

Die Kellerräume der Kinderarche in Sankt Petersburg liegen tiefer als das Abwassersystem der Stadt. Das war bekannt und das Team hatte sich darauf eingestellt. Es wurden mehrere Schächte um das Haus herum angelegt, in die sich das Wasser sammeln und anschließend nach oben gepumpt werden konnte. Doch in diesem Fall waren alle Vorkehrungen zu schwach. Von jetzt auf gleich wurden im Haus alle Personen zur „Feuerwehr“, um den Wassereinbruch zu bekämpfen. Mit vereinten Kräften gelang das Manöver, doch es verblieb ein ungutes Gefühl:

Starkregen sind in Sankt Petersburg nicht ungewöhnlich. Im Keller befinden sich wichtige Räume, nicht nur die Tiefgarage, sondern auch die Großküche, der Speiseraum, der Waschbereich, Abstellräume (auch für humanitäre Hilfe), die Werkstätten und Sporträume. Eigentlich müsste man in bessere Abwasservorrichtungen investieren, aber wovon? Besonders auch im Corona-Jahr 2020? Mit unseren begrenzten finanziellen Mitteln wollen wir eigentlich unserer Mission treu bleiben und den Kindern den entscheidenden Vorzeichenwechsel im Leben ermöglichen, anstatt in Sorge darüber zu leben, dass schon der nächste Starkregen für unnötige Schäden am Haus und Inventar sorgen könnte. Und dann kam es:

In Notsituationen verbirgt sich hinter mancher Ecke genau das Wunder, das man benötigt. Dank einer Reihe von Spendern, darunter einem Großspender, wurde uns der Betrag für die Anpassungen in unserem Abwassersystem zur Verfügung gestellt. Das heißt:

Wir konnten in Abwasservorrichtungen inkl. Rohre, Bögen, Abzweige, aber besonders natürlich auch in einen zusätzlichen Ablauf in der Tiefgarage, in zusätzliche Regenwasserschächte und stärkere Abwasserpumpen investieren. Die Renovierungsarbeiten sind auch jetzt noch nicht ganz abgeschlossen inkl. der Trocknung und dem teilweisen Austausch von Fliesen, aber für den nächsten Starkregen sind wir nun besser gewappnet.

Für all das sagen wir von ganzen Herzen: „Danke“. Sie als Spender und Unterstützer haben einen maßgeblichen Beitrag geleistet. Ganz wichtig: Sie haben nicht nur in neue Pumpen und Abwassertechnik investiert, sondern vor allem in das Leben von Kindern, denen wir uns nun mit mehr Freiraum widmen können.