„Sie nannte mich immer nur ‚die da‘ – sprach von mir in der dritten Person. Ich aber habe sie vom ersten Tag an wie meine Tochter aufgenommen. Erst ein Jahr später hörte ich zum ersten Mal das Wort: ‚Mama‘. Das war ein bedeutender Schritt auf mich zu.“

So sehen kleine Siege aus, hinter denen große Anstrengungen stehen – Geschichten wie diese hören wir oft von Eltern in unserem Familienunterstützungszentrum. Es ist ein Ort, an dem Pflege- und Krisenfamilien Verständnis, Unterstützung und die Kraft finden, weiterzugehen.

Eltern zu sein ist schwer. Pflegeeltern zu sein – noch viel mehr. Gefühle allein reichen nicht aus: Es braucht Wissen, Ressourcen und professionelle Begleitung. Wir helfen zukünftigen Eltern dabei, sich im sozialen System zurechtzufinden, mit dem Jugendamt zu kommunizieren, Unterlagen vorzubereiten und schwierige Entscheidungen zu treffen. Denn während Erwachsene noch zögern, warten Kinder weiterhin in Heimen und Waisenhäusern. Hier ist die Geschichte einer unserer Familien: Ein Ehepaar heiratete 2016 und wünschte sich lange vergeblich ein Kind. So entschied sich Ira, in unserem Sozialen Kinderheim „Kinderarche“ ehrenamtlich zu arbeiten. Dort begegnete sie Kira – einem Mädchen, das einen festen Platz in ihrem Herzen fand. Zu diesem Zeitpunkt waren Kiras leibliche Eltern bereits das Sorgerecht entzogen worden, und sie sollte in eine staatliche Einrichtung überstellt werden. Eines Tages fragte Ira ihren Mann: „Könntest du ein fremdes Kind lieben?“ – und er antwortete: „Ja.“

Daraufhin besuchten sie gemeinsam die Schule für Pflegeeltern. Unsere Sozialarbeiterin Natalia unterstützte sie gemeinsam mit dem Jugendamt bei der Antragstellung und beim Sammeln aller erforderlichen Unterlagen. Nach Einreichen der Dokumente erhielten sie vom Jugendamt schließlich die erlösende Nachricht: „Herzlichen Glückwunsch – Sie sind jetzt Mama und Papa!“

Kira zog bei ihnen ein. Doch die Geschichte ging weiter: Ein Jahr später kam – wegen schwieriger familiärer Umstände – ihre kleine Schwester Ljusja ins Heim. Als die Familie davon erfuhr, bat Kira selbst darum, ihre Schwester zu sich zu holen. Ein halbes Jahr später nahmen sie auch Ljusja in die Familie auf.

Um die Beziehung zwischen Kindern und Eltern zu stärken und junge Familien für die Pflegeelternschaft zu gewinnen, organisieren wir Treffen, Einzelberatungen, Gruppenstunden, Seminare, Feste und gemütliche Abende. Hinter all dem steht ein engagiertes Team: Psychologen, Sozialarbeiter, Berater für Familienfragen und Musikpädagogen. Für sie ist die Fürsorge für Familien nicht nur ein Beruf, sondern eine Herzensangelegenheit. Auch Sie können Teil solcher Geschichten werden. Jede Ihrer Spenden unterstützt unsere Fachkräfte – und hilft, das Leben eines Kindes zu verändern.

Unterstützen Sie die, die andere unterstützen. Und schenken Sie jemandem die Chance auf ein neues Kapitel im Leben.

Mit sportlichen Grüßen

Viktor Esau
Vorsitzender

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